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Am 23. April ist der "Tag des Bieres"

Traditionell steht der 23. April ganz im Zeichen des Bieres, weil an diesem Tag im Jahr 1516 der bayerische Herzog Wilhelm IV. das Reinheitsgebot verkündete. Üblicherweise wird dieser Tag des Bieres von Brauern und Gastronomen im ganzen Land dazu genutzt, um für deutsches Bier als Qualitätsprodukt zu werben. Bei genauerer Betrachtung ein erstaunlicher Umstand. Mir jedenfalls würde jenseits von Schokohasen und Weihnachtsmännern kein anderes Produkt einfallen, das ich spontan mit einem konkreten Ereignis verknüpfen könnte und dessen deutschlandweiter Werbetag in meinem Terminkalender steht.

Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein Foto: Sabrina Friedrich

Immerhin ist Deutschland ein Land der Erfinder, die der Welt nicht nur eine Lebensmittelvorschrift, sondern beispielsweise auch den Buchdruck, das Auto oder den Computer geschenkt haben. Wann war übrigens noch mal der Tag des Aspirins, an dem in ganz Deutschland vor Apotheken Kopfschmerztabletten unter bunten Luftballons und Blasmusikbeschallung verkauft werden? Sollte sich die Pharmaindustrie noch nicht auf einen festen Tag geeinigt haben, würde sich dafür aus meiner Sicht der 24. April geradezu aufdrängen. Sicher hat der ein oder andere noch einen dicken Kopf vom Tag des Bieres und wäre dankbar für eine Freitablette. Nur bezüglich der Blasmusik wäre ich skeptisch. Der Deutsche Apothekerverband sollte wohl seinen Mitgliedern für die musikalische Gestaltung eines erfolgreichen Werbetags eher leisere Töne von Harfe oder Mundharmonika empfehlen. Letztere wurde übrigens 1821 ebenfalls in Deutschland erfunden und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Gerade der Blues wäre doch ohne den wimmernden Sound einer Mundharmonika kaum vorstellbar. Ich höre also bereits den Bier-Blues und sehe es vor meinem inneren Auge, wie sich zukünftig das Forchheimer Stadtmarketing in Sachen Bier sinnvoll erweitern und ein Brückenschlag zwischen Kellerwald und Innenstadt herstellen lässt.

Ihr
Dr. Uwe Kirschstein
Oberbürgermeister